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Zehntausend Stunden

Gut lesbare Texte: Meine 10 Lieblings-Tricks

Mit meinen zehn Lieblings-Tricks für gut lesbare Texte redigieren Sie schneller und wirkungsvoller. Probieren Sie’s aus und machen Sie Texte ganz einfach verständlicher und leserfreundlicher!

Tipp Nummer 1: Laut vorlesen

Das wichtigste aller Redaktions-Tools: laut vorlesen. Und wenn das nicht geht – weil Sie im Großraum-Büro sitzen oder in der Ruhezone im ICE? Dann lesen Sie sich den Text wenigstens innerlich laut vor. Hören Sie mit dem inneren Ohr zu, während Sie den Text lesen.

Dann merken Sie sofort, wo der Lesefluss stockt. An diesen Stellen gibt es Arbeit für Sie! Die üblichen Verdächtigen sind ein komplizierter Satzaufbau und eine ungünstige Wortwahl.

Tipp 2 für gut lesbare Texte: Fremdwörter rauswerfen

Was jeden Lesefluss stört, sind zu viele Fremdwörter. Das fällt unter ungünstige Wortwahl, s. Trick Nummer 1.

Meine Faustegel: Nicht mehr als ein Fremdwort pro Absatz!

Es sei denn, es handelt sich um einen Fachtext, der ohne Fachbegriffe nicht auskommt. Aber dann benutzen Sie wirklich nur diese Fachbegriffe und machen es den Lesern und Leserinnen nicht noch schwerer, als sie es ohnehin schon haben.

Tipp 3 für gut lesbare Texte: Aus Kommas Punkte machen

Nicht aus jedem Komma, versteht sich. Aber aus vielen von ihnen. Kurze Sätze sind nunmal am leichtesten zu verstehen.

Dabei allerdings bitte nicht übertreiben – ein Text, der bei jeder Gelegenheit, an der Komma und Punkt möglich wären, einen Punkt stehen hat, klingt wie ein Maschinengewehr.

Tipp 4 für gut lesbare Texte: Abwechslung schaffen mit Satzzeichen

Am Besten ist es, nicht nur Punkte zu machen – sondern auch Gedankenstriche, Doppelpunkte, Ausrufezeichen und Fragezeichen einzusetzen. In Maßen verwendet, lassen unterschiedliche Satzzeichen den Text lebendiger wirken.

Meine Faustregel: In einem Absatz darf jedes Satzzeichen einmal vorkommen. Punkte zwei bis dreimal. Kommas so oft sie wollen – und die Rechtschreibung es zulässt. Und Auslassungspunkte dürfen in jedem zweiten bis dritten Absatz Platz nehmen…

Abwechslung hält wach! Die meisten von Profis geschriebenen Texte bieten leider zu wenig Abwechslung in Sachen Satzzeichen. Fühlen Sie sich angesprochen?

Tipp 5 für gut lesbare Texte: Zwischenüberschriften einbauen

Ein ganz einfacher Trick. Für SEO ist spätestens alle 250 Zeichen eine Zwischenüberschrift ein Muss. Und auch in Print sind ausreichende Zwischenüberschriften eine Wohltat für den Leser, die Leserin.

Zwischenüberschriften machen die Gliederung sichtbar. Und wer seinen Text gut gegliedert hat, ist schon halb verstanden worden.

Tipp 6 für gut lesbare Texte: Wichtige Wörter fetten

Ebenfalls ganz einfach. Macht es Scannern leichter – und scannen wir nicht alle? Es ist eine normale, legitime Form des Lesens.

Dank gefetteter Wörter erkennen Leserinnen und Leser mit einem Blick interessante Elemente des nächsten Absatzes. Idealerweise entscheiden sie sich, den Absatz durchzulesen. Wenn nicht, haben sie dank der gefetteten Wörter trotzdem etwas mitgenommen.

Und da es beim Schreiben von Texten, die zur Veröffentlichung bestimmt sind, immer um den Nutzen des Lesers, der Leserin gehen sollte… Genau: Immer schön den Servicegedanken hochhalten beim Schreiben und Redigieren!

Tipp 7 für gut lesbare Texte: Schrift vergrößern

Wenn Sie es irgend in der Hand haben, machen Sie die Schrift größer. Und dann noch etwas größer. In Print reicht angeblich eine handelsübliche 10-Punkt-Schrift, im Web eine 12-Punkt-Schrift. Unsinn, wenn Sie mich fragen. Bitte größer machen.

Tipp 8 für gut lesbare Texte: Zeilenabstände vergrößern

Wo Sie schon dabei sind, vergrößern Sie bitte die Zeilenabstände. Je weiter die Zeilen auseinander stehen, desto leichter lassen sie sich beim Lesen auseinander halten.

Tipp 9 für gut lesbare Texte: Zeilen verkürzen

Hochmodern sind ja die lang gedehnten Zeilen auf Websites. Das Auge versucht, der Zeile bis zum Ende zu folgen – und scheitert. Wenn Sie also Einfluss auf die Länge der Zeilen haben – machen Sie sie kürzer.

Meine Nummer 10: Vorspann schreiben

Ganz zum Schluss sollten Sie noch ein Fazit und einen schönen Vorspann schreiben. Frei nach Churchill – oder war es Luther? „Erst sagst Du ihnen, was Du ihnen sagen wirst. Dann sagst Du es ihnen. Und dann sagst Du ihnen, was Du ihnen gesagt hast.“

Leserfreundliche Texte selber schreiben – oder lieber schreiben lassen?

Sie möchten meine Lieblings-Tricks für gut lesbare Texte nicht selbst anwenden, sondern anwenden lassen? Dann rufen Sie mich einfach an 😊

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